AIDAsol Weltreise 2023/24 Teilabschnitt (Hamburg-Chile) Teil 2

AIDAsol Weltreise 2023\24

Teilstrecke Hamburg – Santiago de Chile


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18.-19.11.2023 - Seetag

867 Seemeilen nach Puerto Madryn


Die zwei Seetage auf dem Weg nach Puerto Madryn gestalteten sich an Bord nochmal völlig entspannt und ohne Stress. Wer wollte hatte wie immer die Möglichkeit an den unterschiedlichsten Workshops wie z.B. Tanz- und Sprachkursen, Spielen, Lesungen oder einem iPhone Fotoworkshop teilzunehmen. Das F&B Team servierte wieder einen leckeren Poolbrunch mit Waffeln an dem einen Tag und lockte am nächsten mit Freibier und alles rund ums Hähnchen. Mit den abendlichen Shows hatte Tobi mit seinem Team nochmal ordentlich aufgefahren und ließ eine lokales Sambatanzpaar auftreten. Dieses brachte das Theatrium mit einer tollen Sambashow zum Beben. Am nächsten Tag fand das beliebte Lizenzformat „The Voice of Ocean“ statt. Hierfür wurden bei einer Karaokeveranstaltung 9 talentierte Gäste gecastet die auf der Bühne ihren Song performen durften. Der Gewinner wurde mittels Abstimmung durch das Publikum gewählt und durfte sich ab jetzt „The Voice of Ocean“ nennen.


20.11.2023 – Puerto Madryn – Argentinien

07.30-18.00 Uhr


Bereits beim Einlaufen in den nächsten argentinischen Hafen Purto Madryn hatten einige Frühaufsteher Glück und konnten ein paar Seelöwen dabei beobachten wie sie sich sonnten oder von der Pier ins Wasser sprangen. Mit diesen Erlebnissen war klar, dass wir die Metropolen verlassen und in der Natur Patagoniens angekommen waren.

Aufgrund der langen Fahrzeiten standen bereits früh viele Busse für die verschiedenen Ausflüge von AIDA bereit. So machte auch ich mich bereits um 08.30 Uhr auf den Weg um auf der Halbsinsel Valdés Seeelefanten, Seelöwen und Pinguine in freier Natur zu beobachten. Mit dem Bus und vielen weiteren Gästen ging es also los durch die karge Landschaft Patagoniens zum UNESCO Weltnaturerbe Valdés. Schon auf der gut 2h dauernden Fahrt über normale Straßen und viele Schotterwege sah man Schafe, Rinder, Pferde und auch Guanacos in freier Wildbahn. Guanacos sehen zwar ähnlich zu Lamas aus, sind jedoch keine und stammen von den Kamelen ab.

Am ersten Stopp angekommen begrüßten uns direkt die ersten Magellanpinguine die teilweise nur wenige Meter von uns entfernt tapsten. Der Großteil der Tiere sonnte sich am Strand unterhalb der Klippe, diese waren aber auch gut zu erkennen und zu beobachten. Weiter über die nächste Schotterpiste kamen wir zum Aussichtspunkt von dem aus die Seeelefanten zu beobachten waren. Mit rund 3 Tonnen Gewicht sind die Männchen im Gegensatz zu den Weibchen (1t) deutlich zu erkennen. Solche Tiere in freier Bahn zu beobachten brachte richtig Freude, Gäste mit professionellem Fotoequipment hatten natürlich die besseren Karten für Fotos aus der Ferne. Bei diesem Ausflug war durch AIDA auch ein Mittagessen in einem kleinen Dorf inkludiert, ein schönes Steak wurde dort mit Vorspeise und Dessert serviert. Leider war das Fleisch sehr trocken und „tot“ gebraten was bei der Menge aber fast zu erwarten war, schließlich kamen drei Busse gleichzeitig an. Gestärkt ging es nach der Pause zum letzten Teil des Ausfluges um Seelöwen zu sehen. Im ersten Moment sehen diese aus wie Seeelefanten, wiegen aber nur 1/10 und sind viel aktiver, beweglicher und haben ein Fell. Leider hatten wir zu diesem Zeitpunkt etwas weniger Glück und konnten nur ein paar Seelöwen weit entfernt entdecken.

Nach einer weiteren Fahrzeit von mehr als einer Stunde erreichten wir wieder den Hafen von Puerto Madryn von wo es auch kurz darauf schon wieder hieß „Leinen los“ nach Ushuaia.


21.-22.11.2023 - Seetag

1006 Seemeilen nach Ushuaia


Auf dem ersten der zwei Seetage nach Ushuaia wird uns Gästen das erste mal bewusst wie weit südlich wir bereits in unserer Reiseroute gekommen sind. Die Temperatur am Morgen lag bei unter 10°C was sich auch im Tagesverlauf nicht wesentlich änderte. Nichts desto trotz war mit abwechslungsreichem Programm für einen kurzweiligen Tag gesorgt. Unter anderem wurde an diesem Tag für die Frühaufsteher bereits zwischen 7 und 8 Uhr durch die Offiziere Kaffee und Croissants auf die Kabine geliefert um gut in den Tag zu starten. Am Mittag hatte Tobi den Kapitän zur ersten PrimeTime des Tages eingeladen. Rothe erklärte und dort ausführlich den weiteren Reiseverlauf anhand mehrerer Seekarten und vielen weiteren Infos. Das Team rund um Rothe hat alles daran gesetzt am folgenden Tag die Umrundung des Kap Hoorn möglich zu machen. Diese Umrundung ist mit vielen Herausforderungen verbunden, die Lotsen werden zB extra eingeflogen und die erneute Einreise in Ushuaia (Argentinien) gestaltete sich dadurch extrem schwierig weil die Freundschaft zwischen Chile und Argentinien nicht die beste ist. Rothes ursprünglicher Plan sah Kap Hoorn nach Ushuaia vor um die Probleme bei der Chile Einreise zu vermeiden, aber dafür spielte das Wetter nicht mit. Um uns Gästen jedoch die Umrundung zu ermöglichen macht die Crew alles möglich (Eigentlich war Kap Hoorn gar nicht geplant).

Am Abend folgte ein weites Highlight mit der Show namens „Klaus de Tobi“ eine Anlehnung an „Schlag den Raab“ bei dem die Gastgeber den Entertainmentmanager Tobi herausforderten um eine seiner PrimeTimes zu gewinnen. F&B Direktor Martin Bechtel moderierte durch die 15 unterschiedlichen Spiele bei denen Tobi zum Schluss seine PrimeTime verteidigte und die Show gewann.

Der zweite Seetag begann mit einer verpflichtenden Seenotrettungsübung die bei langen Reisen nach spätestens 30 Tagen erneut durchgeführt werden muss. Gestärkt mit einem Poolbrunch rund um die Kartoffel hatten wir am Mitttag einen ersten Blick auf die Region Feuerland und sammelten den Lotsen zur Kap Hoorn Passage und den Lotsen für die Fahrt im Beaglekanal nach Ushuaia ein. Den ganzen Tag über begleiteten uns steile stürmische Winde und immer mal wieder kleinere Regenschauer, aber für diese Seeregion völlig überschaubar und zu keiner Zeit schaukelte sich das Schiff stark auf. Am Abend war es dann endlich so weit, wir haben den südlichsten Teil unserer Reise erreicht und das Kap Hoorn war in Sichtweite. In einem sonnigen Moment war der Leuchtturm und das Monument mit dem abgebildeten Albatros zu sehen. Gegen den Uhrzeigersinn fuhren wir einmal um die Insel und das Kap Hoorn herum. Während dieser Umrundung kam es immer mal wieder zu kleinen Schauern und starken Winden, auch leichte Schiffsbewegungen waren spürbar. Alles in allem aber sehr harmlos und ungewöhnlich ruhig für diese sagenumwobene Seepassage. Durchgefroren und mit vielen neuen Bildern und Eindrücken tranken wir an der Bar erstmal einen Glühwein, draußen waren es immerhin Temperaturen von 2-3°C und eisigem Wind. Den restlichen Abend verbrachten die meisten Gäste an den Bars, der nächste Landtag stand mit Ushuaia ja bereits vor der Türe.


23.11.2023 – Ushuaia – Argentinien

07.30 - 24.11.2023 04.00 Uhr


Festgemacht am Ende der Welt hatte ich einen AIDA Ausflug mit dem Bus in den Nationalpark und dem Boot durch den Beagle-Kanal gebucht. Der Ausflug startete mit dem Bus in den Feuerland-Nationalpark wo wir an verschieden Punkten stoppten um die Landschaft zu entdecken und viele Fotos zu machen. Unter anderem gab es die Möglichkeit am südlichsten Postamt der Welt eine Postkarte zu verschicken. Kristallklars Wasser und Berge machten die Landschaft einmalig in Verbindung mit dem dicht bewaldeten Gebiet im Nationalpark. Das eigentliche Highlight des Ausfluges folgte im Anschluss an den Nationalpark, am Beagle-Kanal stand bereits der Katamaran bereit mit dem wir durch den Kanal fuhren. Es ging vorbei an der Vogelinsel Isla de los Pájaros auf der zahlreiche und vorbei an der Insel Los Lobos. Auf Los Lobos war eine ganze Kolonie von Seelöwen zu sehen die vom Boot aus perfekt zu beobachten und zu fotografieren waren. Weiter ging die Katamaranfahrt zum Leuchtturm Les Eclaireurs an dessen Felsen sich ebenfalls ein paar Seelöwen aufhielten um sich auszuruhen. Die Rückfahrt nach Ushuaia gestaltete sich allerdings aufgrund des Windes und hoher Wellen als etwas ruppiger, ein Aufenthalt auf den offeneren Decks war hier nicht mehr möglich. Da der Ausflug nach ca. 6h endete hatte man noch mehr als genügend Zeit um individuell die Stadt zu erkunden, ich blieb allerdings an Bord.

Am Abend hatte das Entertainmentteam eine lokale Tanzgruppe eingeladen die eine Art Volkstanz im Theatrium aufführte und somit nochmal Abwechslung in das Abendprogramm brachte.


24.11.2023 – Seetag

Allee der Gletscher Passage

656 Seemeilen nach Punta Arenas


Die Passage nach Punta Arenas startete an diesem Tag erst gegen 04.00 Uhr in der Früh ab Ushuaia, die Gäste bekamen davon jedoch nichts mit. Durch den Beagle-Kanal ging es für uns bereits am Morgen vorbei an einigen sehr sehenswerten Gletschern, unter anderem dem italienischen und dem rumänischen Gletscher. Gegen 13.00 Uhr erreichten wir als erstes Schiff der AIDA Flotte den Garibaldi-Fjord durch den wir den gleichnamigen Gletscher erreichen wollten. Zusammen mit den zuständigen Lotsen steuerte die Brückencrew das Schiff durch den Fjord in Richtung des Gletschers. Nach kurzer Zeit machte der Kapitän eine Durchsage bei der er darüber informierte, dass nun ein Rescue- und ein Tenderboot zu Wasser gelassen werden sollen um den Fjord weiter zu erkunden und nach treibendem Eis Ausschau zu halten bevor wir mit dem Schiff weiter in den Fjord fahren. Dazu kam es leider nicht mehr, uns kamen bereits kurz nach der Einfahrt in den Fjord Eis entgegen, leider sah die Lage weiter vorne deutlich schlechter aus. In Richtung des Gletschers war von weitem aus schon zu viel Eis zu erkennen, dafür ist unser Kreuzfahrtschiff im Gegensatz zu den kleineren Expeditionsschiffen leider nicht ausgelegt. Schnell fällte aus diesem Grund der Kapitän zusammen mit dem Lotsen die Entscheidung die Fahrt zum Gletscher abzubrechen um das Schiff und die Passagiere inkl. Crew nicht zu gefährden. Schade für alle, aber Sicherheit steht an erster Stelle und geht definitiv vor. Da es sich bei diesem Anlauf jedoch um einen „Bonus“ unseres Kapitäns handelt fällt damit kein geplantes Highlight aus. Nichts desto trotz fuhren wir auf dem Weg nach Punta Arenas den ganzen Tag durch die Fjorde und den Beagle-Kanal und konnten dabei dauerhaft die Blicke auf die teils verschneiten Berge werfen.


25.11.2023 – Punta Arenas – Chile

08.00-16.00 Uhr


25.11.2023 – Seetag

1460 Seemeilen nach Puerto Chacabuco


Nach 4 Wochen auf AIDAsol sollte es an diesem Tag erstmals anders kommen als es geplant war, der Anlauf in Punta Arenas konnte nicht wie geplant stattfinden und wurde abgesprochen, es folgte ein Tag auf See…

Da das anlegen im ersten chilenischen Hafen bereits für 08.00 Uhr geplant war, waren auch viele Ausflüge für einen frühen Start terminiert. Aus diesem Grund war auch ich früh wach und wunderte mich bereits beim ersten Blick auf die Seekarte im Bordportal über den gefahrenen Bogen kurz vor dem Hafen. Noch vor der geplanten Ankunft informierte Kapitän Rothe über Lautsprecherdurchsagen auf alle Kabinen darüber dass der Anlauf abgebrochen und Punta Arenas gestrichen werden musste. Grund dazu war ein aufziehender Sturm der die Zeit im Hafen nicht sicher macht. Das Einlaufen und festmachen wäre zwar möglich gewesen aber im laufe des Tages hätte er das Schiff müssen aus dem Hafen fahren, mit Gästen die noch an Land sind natürlich nicht möglich. Bereits nach kurzer Zeit hat das AIDA Team das Tagesprogramm auf einen Seetag angepasst und neue MyAIDA Heute gedruckt.

Zur PrimeTime um 16 Uhr hatte sich der Kapitän erneut angekündigt um die Situation am Morgen mit Hilfe von Seekarten zu erklären und den weiteren Fahrplan mit uns zu besprechen. Schon im laufe des Vormittags aber besonders zum Nachmittag hin wurden die Sturmböen immer stärker, teilweise mit Windstärken von 82 Knoten also Orkanstärke von mindestens 12 Beaufort und deutlich mehr Schiffsbewegungen als in den Tagen zuvor. Die Außendecks waren bereits geräumt und alles sicher bestätigt um Schäden zu vermeiden. Höher gelegene Bereiche wurden zeitweise auch für die Gäste gesperrt, denn selbst mit sicherem und festen Stand musste man mit viel Kraft gegen den Sturm ankämpfen. Auch am Mittag änderte sich der Plan leicht, die PrimeTime mit dem Kapitän musste ebenfalls ausfallen da sich die Wetterlage zum Nachmittag nochmal mehr zuspitzte. Dichter Nebel und starker Wind forderten die volle Aufmerksamkeit von Kapitän Rothe und seinem Brückenteam. Den Nachmittag verbrachten die Gäste also in den Innenbereichen des Schiffes mit den gewohnten Programmen für einen Seetag.


26.-27.11.2023 – Seetag

1460 Seemeilen nach Puerto Chacabuco


Durch den ungeplanten Seetag zuvor begann der 26.11. für uns bereits früh am Morgen. Schon um 07.00 Uhr weckte der Kapitän uns wie zuvor angekündigt mit einer Durchsage auf die Kabinen um die Ankunft am Amaliagletscher 1 anzukündigen. Also ging es schnell rein in die warmen Klamotten und ab auf die offenen Decks. Um jedem die Chance auf gute Sicht zu geben drehte der Kapitän das Schiff mehrfach nah vor dem Gletscher. Die einmalige Aussicht auf den Gletscher entschädigte definitiv für das frühe aufstehen. Zum richtigen Zeitpunkt hatten wir sogar etwas Glück und konnten das „kalben“ des Gletschers beobachten, sprich das abbrechen von Eisbrocken vom Gletscher ins Wasser. Pünktlich zur Frühstückszeit um 08.00 Uhr ging es für uns weiter, wir wollten uns den Amalia Gletscher noch von einer zweiten Seite ansehen.

Ca 10 Uhr kamen wir am Amalia Gletscher 2 an, hier wurde aber zur Erkundung ein Rescue Boot zu Wasser gelassen um zu schauen wie viel treibendes Eis sich vor dem Gletscher befindet. Ganz langsam arbeiteten wir uns vor bis zum Gletscher. Mit den Bugstrahlern schoben wir das Eis vom Schiff weg um einmal um 180° drehen zu können. Hätte dieses Vorhaben nicht geklappt wären wir rückwärts wieder aus dem Fjord gefahren, dann hätten aber nicht alle die Chance gehabt einen guten Blick auf den Gletscher zu werfen.

Zur PrimeTime um 15.30 Uhr hatte sich für heute erneut Kapitän Rothe angekündigt. Er erklärte nochmal warum ein anlegen in Punta Arenas zwar möglich gewesen wäre, er sich aber dennoch dagegen entschieden hatte. Zudem wurde exklusiv für den Pius Gletscher zu Gunsten von AIDA Cruise&Help 20 Plätze in einem Tenderboot versteigert mit dem die Gäste einen besonderen Blick beim Anlauf des Gletschers auf das Schiff und die unverwechselbare Natur haben. Für 750€ pro Kopf haben die glücklichen Passagiere ihr Ticket zu Gunsten der Kinder ersteigert.

Über Mittag setzen wir unsere Fahrt fort und erreichten am Abend unsere Alternative zum Hafen Punta Arenas, die Alternative hieß Pío XI Gletscher. Dieser Gletscher wurde von AIDA Cruises noch nie angesteuert und ist der größte Gletscher der südlichen Halbkugel. Bereits kurz vor dem Aufstoppen des Schiffes waren die ersten Delfine von weitem gut erkennbar. Rothe stoppte das Schiff vor dem Gletscher damit die Gäste diesen von Bord aus bestaunen konnten. Leider nahm die Bootsfahrt für die 20 Gäste ein schnelles Ende, es lag ein technisches Problem vor. Geld wurde natürlich dafür nicht berechnet und die Gäste mit einem kostenlosen Besuch auf der Brücke und auf dem Balkon der Hotelmanagerin zum fotografieren entschädigt. Aber auch alle anderen Gaste konnten den Ausblick von allen Seiten aus genießen. Pünktlich ließen sich auch nochmal sehr viele Delfine blicken welche die Blicke schnell vom Gletscher weg auf sich zogen. Auch das Team auf dem Rescue Boot hatte mit den Delfinen ihren Spaß die ständig um das kleine Boot kreisten. Zum Sonnenuntergang war dieser Besuch ein echtes Highlight und eine wunderbare Alternative zum ausgefallenen Hafen Punta Arenas. Zum auslaufen zeigte sich der Vollmond noch über dem Gletscher und wir fuhren zurück durch die Fjorde in Richtung Pazifik.

Am nächsten Tag erreichten wir mit AIDAsol zum ersten Mal den offenen Pazifik um unsere Reise nach Puerto Chacabuco fortzusetzen. Leider wartete an diesem Tag ein Tiefdruckgebiet mit Sturmböen, Nebel und Regen auf uns, aber den Seetag konnte man auch gut an Bord verbringen. Am Abend dieses Tages fand dann noch die Show „Crew meets Band“ statt bei der die Crew ihre Talente zeigen konnte und den Gästen einen schönen Abend bereitete.


28.11.2023 – Puerto Chacabuco – Chile

08.00 - 16.00 Uhr


Durch den Ausfall von Punta Arenas fand an diesem Tag der erste Anlauf in Chile auf der großen Weltreise statt. Pünktlich positionierte der Kapitän das Schiff vor Puerto Chacabuco und ließ die Tenderboote zu Wasser. Da dieser Hafen nicht für Schiffe einer solchen Größe ausgelegt ist, wurden wir mit den eigenen Tenderbooten an Land gebracht, die Fahrt war nur ca. 5 Minuten lang. Angekommen begrüßte uns bereits ein kleines Militärisches Orchester musikalisch. Auch die Ausflugsbusse standen bereit und die Ausflüge konnten starten. Um die Natur Patagoniens zu entdecken brachte uns der Bus zum Nationalpark Río Simpson wo man Informationen zur Geographie, Flora und Fauna erhalten konnte. Dort führte außerdem ein kleiner Weg durch die schöne chilenische Natur vorbei am Fluss. Unter anderem konnte man viele Lupinen aber auch das Mammutblatt einer Art Rhabarber bestaunen. Weiter ging die Fahrt zu einem Aussichtspunkt auf die 66.000 Einwohner Stadt Coyhaique. Weiter ging es dann in die Stadt selbst zum Plaza de Armas und einem kurzen Besuch des dortigen Kunst- und Handwerkermarktes. Der Abschluss dieses Ausfluges stellte ein Besuch eines kleines Restaurants da. Dort erwarteten uns unter anderem gefüllte Teigtaschen mit Fleisch und Käse, Spieße, Obst und einiges mehr. Auch chilenischer Wein wurde angeboten und zum Essen gereicht. Leider spielte das Wetter bei der Rückfahrt nicht mehr ganz so mit, man konnte die Natur nur noch leicht durch den Regen und Nebel bewundern. Einzig der Vírgin Wasserfall war gut zu erkennen, leider ist ein richtiger Stop zum aussteigen dort nicht möglich da dieser direkt an der Straße liegt. Nach einem kurzen aber schönen Ausflug durch Patagonien brachte uns eines der Tender nochmal sicher an Bord von wo es um 16 Uhr auch schon wieder hieß „Leinen los“ nach Puerto Montt.


29.11.2023 – Puerto Montt – Chile

10.00 - 20.00 Uhr


Nach nur einer Nacht auf See ließ die Besatzung von AIDAsol kurz vor 10 Uhr zum zweiten Mal auf dieser Reise den Anker fallen und machte die Tender bereit. An diesem Tag stand die Erkundung von Puerto Montt und Umgebung auf dem Plan.

Mein Plan sah an diesen Tag erneut einen AIDA Ausflug vor, gebucht war eine Rafting Tour. Mit dem Tender sicher an Land gebracht ging es mit einer ca. einstündigen Fahrt zum Basecamp des Rafting-Anbieters. Dort wurden wir mit der nötigen Ausrüstung für den Ausflug versorgt. Das Equipment bestand aus einem Neoprenanzug, Neprenschuhen, Helm und Rettungsweste. Mit dem Material im Gepäck ging es zum Ende der Rafting-Strecke wo sich auch die Umkleidemöglichkeiten befanden. Ausgestattet und umgezogen fuhr uns der Bus nun weiter zum Startpunkt unserer Tour am Fluss Río Petrohué wo wir als Gruppe die Boote zu Wasser ließen und eine Sicherheitseinweisung bekamen. Nach dieser Einweisung ging es für uns in Booten mit 6 Leuten schon los in die wilde Strömung des Río Petrohué. Nach den ersten Wellen und Berührungen mit dem kalten Wasser machte sich der Neoprenanzug bezahlt und wärmte uns auf. Mit vollem Einsatz kamen wir sicher als Gruppe nach ca. 30-40 Minuten an Land an. Am Ausstieg musste man nur aus dem Wasser über eine Treppe zu den Umkleiden laufen um dort den nassen Neopren gegen trockene Kleidung zu tauschen. Nach einem Snack, Kaffe, Tee oder Wasser ging es auch schon wieder zurück zum Schiff. Der Anbieter schickte neben unseren Booten einen Guide mit Kajak in den Fluss der Fotos von uns schoss, diese konnte man für 10$ digital erwerben und bekam noch am selben Abend eine Mail mit dem Downloadlink für gut 200 tolle Fotos.

Alles in allem war dieser Ausflug sehr gelungen und jeden Cent wert, Nachteil war natürlich dass man sonst nichts von der Umgebung sehen konnte. Der Spaß und das Adrenalin bei diesem Ausflug haben aber definitiv alles andere vergessen lassen.


30.11.2023 – Seetag

602 Seemeilen nach San Antonio


Der letzte Seetag auf dem Weg nach San Antonio begann an Bord mit einem bayrischen Frühschoppen mit Weißwürstchen, Kartoffelsuppe und einer Hähnchenparade durch die Offiziere. Den weiteren Tag ließ ich es entspannt angehen und traf mich mittags noch mit den an Bord kennengelernten Freunden um mich mit Kuchen und Sekt von Ihnen offiziell zu verabschieden. Am Abend fand die neue 80er Show der AIDA Stars statt und Tobi lud zur Farewell PrimeTime ein. Dort war zum Abschied der 209 abreisenden Gästen ein Sektbuffet aufgebaut an dem sich jedoch jeder bedienen durfte.

Auch der Kapitän Felix Rothe verabschiedete sich von den abreisenden, aber auch von allen anderen Gästen. Eigentlich war für ihn geplant die Reise bis Sydney fortzusetzen, aus privaten Gründen muss er jedoch vorzeitig abreisen und das Ruder bereits am 02.12. an Moritz Pankau übergeben. Als Dankeschön für die wundervollen ersten 5 Wochen der Weltreise hat eine Passagierin ein Buch vorbereitet in dem ein Großteil der 1800 Gäste sich mit Grußworten für den Kapitän eingetragen haben. Insgesamt wurden von den Gästen und der Crew ganze 300 Seiten voll geschrieben, so dass Heidi Rothe noch ein zweites kleines Buch in Umlauf gebracht hat damit auch die Crew Grußworte an ihren Kapitän richten konnte. Neben einem tollen Abschiedsvideo der Crew fanden Tobi und Heidi genau die richtigen Worte für diesen Moment so dass kaum ein Auge trocken blieb. Mit tosendem Applaus und standing ovations wurde der Kapitän verabschiedet und der ganzen AIDAsol Crew gedankt.


01.12.2023 – San Antonio – Chile

Ab 10.00 Uhr


Am vorletzten Tag meiner Reise und des damit verbunden ersten Teilabschnitts der Weltreise 2023/24 erreichten wir pünktlich den Zielhafen in San Antonio - Chile. Da dieser Tag auch für anreisende Gäste noch ein voller Urlaubstag war, hieß es auch für mich auf zum Landgang. Mein geführter AIDA Ausflug brachte mit mit dem Bus in die 1,5-2h entfernte Stadt Valparaiso. Valparaiso ist eine Stadt die zu 90% in den Berg gebaut ist, dementsprechend sind viele Höhenmeter zu überwinden. Das war für diesen Ausflug im ersten Moment aber egal denn der Bus fuhr uns zuerst zu einem Aussichtspunkt auf die Stadt und dann noch weiter nach oben. Oben angekommen machten wir uns zusammen mit unserem Guide auf um zu Fuß nach unten zu laufen und die Stadt zu erkunden. Während der gut 2h dauernden Führung hatte man mehr als genügend Zeit sich alles genau anzuschauen und die bunten Häuser und die bekannte Streetart zu bestaunen und Fotos zu machen. In Valparaiso hatte ich das erste mal den Eindruck in meiner Vorstellung zur Südamerikanischen Lebensart angekommen zu sein, kleine Gasse, bunte Häuser und Wandgemälde an allen Ecken. Das letzte Stück zurück zum Bus in Richtung San Antonio legten wir in der historischen Standseilbahn zurück, auch das war noch einmal ein Erlebnis. Vorbei an der Küste ging es dann wieder auf die Autobahn um zurück zum Schiff zu fahren.

Am Abend hatte die Crew erneut lokale Gastkünstler eingeladen die eine Show im Theatrium veranstalteten. Aufgrund meiner späten Rückkehr vom Ausflug und meiner Abreise am nächsten Tag hieß es für mich jedoch Koffer packen und m8ch von vielen neu gewonnenen Freunden zu verabschieden.


02.12.2023 – San Antonio – Chile

Abreisetag


Der Abreisetag hatte nichts spannendes zu bieten, die Kabine musste wie immer um 09.0 Uhr verlassen werden. Da mein Transfer zum Flughafen Santiago de Chile jedoch erst um 12.15 Uhr startete verbrachte ich den restlichen Morgen noch mit Freunden auf dem Schiff bevor es dann endgültig hieß „auf AIDAsehen“.

Da nur ca. 200 Gäste abreisen gab es für uns verschiedene Linienflüge auf die wir aufgeteilt wurde, mein Flug mit 8 anderen Passagieren ging beispielsweise über São Paulo nach Frankfurt, andere flogen über Madrid zu ihren deutschen Zielflughäfen.


Fazit:


Am Ende des ersten 37 tägigen Weltreiseabschnitts möchte ich zuerst DANKE sagen, danke an eine unfassbar tolle Crew an Bord von AIDAsol. Dank euch wurde diese Reise zu etwas ganz besonderem und wird immer unvergesslich bleiben. Diese Reise ist mit keiner anderen Reise zu vergleichen, das spürt man an allen Ecken und Enden, jeder gibt alles um uns als Gast die Reise unseres Lebens zu bescheren.

Bereits vor der Reise verlief alles ganz anders als bei normalen ein-, oder zweiwöchigen Reisen. Die Gäste beschäftigten sich viel mehr mit der Reise und den einzelnen Destinationen, dies zeigt der rege Austausch über Facebook-Gruppen oder WhatsApp-Gruppen. Durch diesen Austausch lernt man bereits vorher viele Menschen kennen und plant gemeinsame Ausflüge. Dies hat zum Vorteil, dass man bereits kurz nach dem Aufsteigen an Bord andere Gäste kennt oder schnell kennenlernt. Eine solche Verbundenheit der Gäste erlebt man nur auf langen Reisen, nach kurzer Zeit haben sich Gruppen und neue Freundschaften gefunden, alleine muss niemand bleiben.


Wird es an Bord nicht langweilig bei so vielen Seetagen?

NEIN, das Entertainment-Team gibt alles und gestaltet die Seetage immer mit Programm für jedermann. Egal ob Workshops, Vorträge, Tanz- oder Sprachkurse, Sportkurse, Gemeinschaftsspiele und vieles mehr, für jeden ist etwas geboten. Außerdem braucht man die Seetage definitiv um die vielen neuen Eindrücke dieser Reise zu verarbeiten, an den Landtagen erlebt man so viel da sind zwei oder drei Seetage danach sehr willkommen, so zumindest mein Eindruck den auch viele weitere Gäste teilten.


Wie ist die Auslastung des Schiffes und wird es nicht zu viel?

NEIN, die Auslastung ist mit ca. 1800 Gästen an Bord sehr gut, jeder findet eine Liege oder einen Platz im Restaurant. Lediglich der Waschsalon ist natürlich auch mit „nur“ 1800 Menschen ein heißes Pflaster, hier ist Geduld gefragt oder man muss waschen wenn andere schlafen.


Würdest du es nochmal machen?

JA, definitiv ja! Ich würde definitiv nochmal einen Teilabschnitt der Weltreise fahren, am liebsten jedoch komplett! Früher abzusteigen oder später zu kommen ist „nicht schön“. Gruppen haben sich bereits gefunden und plötzlich muss einer die Gruppe und das Schiff verlassen oder kommt neu dazu. Das aber nicht jeder die Möglichkeit hat 4 Monate Urlaub zu machen ist ein Teilabschnitt eine perfekte Möglichkeit neue Länder und Orte zu entdecken die man mit seinem regulären Urlaub abdecken kann. Gefällt es einem doch so gut hat man immer die Möglichkeit noch an Bord zu verlängern und den nächsten Abschnitt je nach Verfügbarkeit dazu zu buchen, oder man bucht die nächste Etappe direkt fürs nächste Jahr.